Als Outdoorbloggerin ernte ich oft entsetzte oder mitfühlende Blicke, wenn ich erzähle, dass Duisburg mitten im Ruhrgebiet meine Heimatstadt ist. Und dann habe ich auch gleich noch die dazu passende Songtextzeile eines Duisburger Hip-Hop-Duos aus den Nullerjahren im Ohr: „Du musst schon hier geboren sein, um dat zu ertragen…“ Ja, ich bin hier geboren und ja, ich lebe tatsächlich immer noch gerne hier. Und das hat bei weitem nicht nur damit zu tun, dass meine Freunde und Familie an Ort und Stelle sind. Oder dass ich vor lauter Lokalpatriotismus durch die rosarote Brille schaue. Zu großem Unrecht wird Duisburg oft unterschätzt, ist bei vielen als grau und hässlich verpönt. Allerhöchste Zeit, mal mit ein paar Klischees aufzuräumen und der Welt zu zeigen, dass die Stadt outdoortechnisch so einiges auf dem Kasten hat!

Auch wenn Duisburgs Stadtbild in manchen Ecken immer noch von der Eisen- und Stahlindustrie geprägt wird, ist es hier sehr viel grüner und idyllischer, als es sich so mancher ausmalt. Neben der Vielzahl an Grün- und Parkanlagen, Wäldern und Naherholungsgebieten, ist es aber gerade der Kontrast aus Industriekultur und Natur, der Duisburgs Landschaftskulisse so einmalig macht. Wie sich die Natur in vielen der alten Industrieanlagen ihr Terrain zurückerobert, ist spektakulär und zeigt, wie sehr die ganze Region im Wandel ist. Hier kommt eine kleine Auswahl meiner Lieblingsspots zum Wandern und Mountainbiken in der Stadt an Rhein und Ruhr:

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Als Outdoorbloggerin ernte ich oft entsetzte oder mitfühlende Blicke, wenn ich erzähle, dass Duisburg mitten im Ruhrgebiet meine Heimatstadt ist. Und dann habe ich auch gleich noch die dazu passende Songtextzeile eines Duisburger Hip-Hop-Duos aus den Nullerjahren im Ohr: „Du musst schon hier geboren sein, um dat zu ertragen…“ Ja, ich bin hier geboren und ja, ich lebe tatsächlich immer noch gerne hier. Und das hat bei weitem nicht nur damit zu tun, dass meine Freunde und Familie an Ort und Stelle sind. Oder dass ich vor lauter Lokalpatriotismus durch die rosarote Brille schaue. Zu großem Unrecht wird Duisburg oft unterschätzt, ist bei vielen als grau und hässlich verpönt. Allerhöchste Zeit, mal mit ein paar Klischees aufzuräumen und der Welt zu zeigen, dass die Stadt outdoortechnisch so einiges auf dem Kasten hat!

Auch wenn Duisburgs Stadtbild in manchen Ecken immer noch von der Eisen- und Stahlindustrie geprägt wird, ist es hier sehr viel grüner und idyllischer, als es sich so mancher ausmalt. Neben der Vielzahl an Grün- und Parkanlagen, Wäldern und Naherholungsgebieten, ist es aber gerade der Kontrast aus Industriekultur und Natur, der Duisburgs Landschaftskulisse so einmalig macht. Wie sich die Natur in vielen der alten Industrieanlagen ihr Terrain zurückerobert, ist spektakulär und zeigt, wie sehr die ganze Region im Wandel ist. Hier kommt eine kleine Auswahl meiner Lieblingsspots zum Wandern und Mountainbiken in der Stadt an Rhein und Ruhr:

Blick auf den Hochofen

Outdoor-Tipp #2: Rheinpark Duisburg-Hochfeld

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uch der Rheinpark in Duisburg-Hochfeld zählt zu meinen absoluten Lieblingsspots in der City, wenn ich gerne draußen im Grünen Zeit verbringen möchte. Was für eine Idylle aus den alten Industrieflächen geschaffen wurde, ist unbedingt sehens- und erlebenswert. Zum Glück ist es für mich nur ein Katzensprung bis zum Park an der Rheinuferpromenade, so dass ich oft abends für eine Feierabendrunde herkomme. Aber auch wenn du gerne kletterst, Beachvolleyball oder
Basketball spielst, skaten oder Drachensteigen lassen möchtest, bist du im Rheinpark an der richtigen Stelle.

Mein allererster Weg führt mich immer direkt zum Strand. Ja, richtig gehört: Wenn du beim Ziegenpeter – meinem Lieblingsbistro in Duisburg – im Liegestuhl sitzt und die Füße im Sand baumeln lässt, kommt sofort Urlaubs-Feeling auf. Dazu noch ein unverschämt leckerer Flammkuchen mit Ziegenkäseschmand und eine kalte Fruchtschorle, und ich bin wunschlos glücklich. Auf der anderen Rheinuferseite habe ich die Rheinauen im Blick und beobachte ganz
entspannt, wie ein paar große Containerschiffe vorbeiziehen. Einfach herrlich!

Was du ebenfalls nicht verpassen solltest, sind die bunt bemalten Graffiti und Streetart-Werke an den ehemaligen Erzbunkern im Park. Das ist nicht nur eine Top-Location für kreative und witzige Fotos, direkt daneben bzw. dahinter kannst du auch sportlich aktiv werden. Es gibt eine große Wand zum Bouldern und einen richtig genialen Skatepark, in dem eigentlich immer BMX-Biker, Skater oder Kids mit ihren Tretrollern ein paar Tricks vorführen.

Klettern im Rheinpark

Snacks am Rhein

Outdoor-Tipp #1: Wandern in & um den Landschaftspark Duisburg-Nord

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ine Tour durch den Landschaftspark Duisburg-Nord ist ein absolutes Muss – egal, ob du wie ich zu den Locals gehörst, oder aus einer anderen Region in Deutschland zu Besuch bist. Ich war schon so oft hier unterwegs und entdecke jedes Mal wieder neue, coole Spots und spannende Fotomotive. Wie sich Industriekultur, Natur und Abenteuererlebnisse zu einer faszinierenden Parklandschaft verbinden, reißt mich immer wieder aufs Neue mit.

Viele Besucher nehmen sich meistens nur Zeit für das stillgelegte Hüttenwerk selbst und machen vielleicht noch einen Abstecher auf die Aussichtsplattform des ehemaligen Hochofen 5. Natürlich sind das absolute Highlights, die du nicht verpassen solltest. Drumherum gibt es aber noch so viel mehr zu entdecken.

Wusstest du zum Beispiel, dass du dich in der Kunstinstallation „Neustadt“, die Teil des Emscherkunstweges ist, wie ein Riese in „Gullivers Reise“ fühlen kannst? Dass du entlang der renaturierten Alten Emscher Mäusebussarden, Eisvögeln und Schildkröten begegnen kannst? Oder dass du auf dem Klettersteig der DAV-Sektion Duisburg zwischen alten Erzbunkern sogar Gipfelglück (inkl. Gipfelkreuz auf dem „Monte Thysso“) erleben kannst?

Eine ausgedehnte Wanderung durch den gesamten Landschaftspark-Nord ist ohne Zweifel ein Erlebnis, dass dir noch lange in Erinnerung bleiben wird. Dabei siehst du die Hochofenkulisse aus völlig neuen Perspektiven und bekommst ein Gespür dafür, wie vielfältig, kreativ, sportlich und kulturell das frühere Industrieareal genutzt wird. Der „Monte Schlacko“ beschert dir einen faszinierenden Ausblick auf all die liebevoll gestalteten Biotop-Gärten mit den von Efeu
umwucherten Stahlrohren der Brücke. An vielen Ecken entdeckst du atmosphärische Streetart und andere stimmungsvolle Fotomotive.

Aber auch in der Umgebung des Landschaftsparks lohnt sich eine Fortsetzung der Tour. Schnapp dir einen E-Scooter oder erweitere die Runde zu Fuß, bis du am Rhein-Herne-Kanal ankommst. Rund um die Schleuse in Oberhausen-Lirich gibt es immer etwas zu beobachten. Voll beladene Schiffe, die vorbeiziehen, paddelnde Kanufahrer oder Ruhrpott-Originale, die am Kanalufer grillen. Der Mix aus Industriekultur und Natur ist einfach unwiderstehlich!

Chillen am See

Gute Laune inklusive

Outdoor-Tipp #3: Mountainbiken im Duisburger Süden – Trail-Spaß und „Seensucht“

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enn du Lust auf eine richtig ausgedehnte Mountainbike-Tour hast und dich mit eigenen Augen davon überzeugen willst, wie grün es in der Stadt ist, führt kein Weg am Duisburger Süden vorbei. Vom Sportpark Wedau, in dem die weltberühmte Wettkampfstrecke Regattabahn nur ein Highlight ist, ist es nicht weit bis zum Duisburger Stadtwald – einer der allergrößten in ganz Deutschland übrigens.

Hier warten jede Menge tolle Trails, idyllische Wald- und Schotterwege darauf, mit dem Mountain- oder Gravelbike erobert zu werden. Und es geht ganz schön auf und ab, wie es wohl die wenigsten in einem Wald mitten im Ruhrpott erwarten würden. Besonders schöne Spots sind der verwunschene Weiher im Alten Steinbruch und das riesige Wildschweingehege, in dem sich oft der Nachwuchs tummelt.

Vom Aussichtspunkt im gepflegten Park am Kaiserberg hast du einen großartigen Weitblick und kannst bis hinüber zur Hochofenkulisse des Landschaftsparks schauen. Sogar eine künstliche Grotte versteckt sich inmitten des dichten Grüns im Wald.

Wo genau Duisburg aufhört und Mülheim an der Ruhr beginnt, ist im Stadtwald nicht immer klar ersichtlich. Die Grenzen verschwimmen, bis du die weitläufige Wiesenlandschaft auf dem Mülheimer Auberg erreichst. Halbzeit der Tour!

Durch den Uhlenhorst und die Waldidylle des Rottbachtals, erreichst du bald den Entenfang – einen Baggersee mit Kultstatus. Nicht nur wegen des hübschen Strandabschnittes, der zum Chillen einlädt, sondern vor allem, wegen der bei Radfahrern so beliebten „Futterkrippe“. Dieser Imbiss versprüht nämlich Ruhrpott-Charme vom Allerfeinsten. Dass Duisburg und das Revier drumherum seine ganz eigene Romantik besitzt, merkst du schnell, wenn du auf einem der Plastikstühle Platz nimmst und dir die obligatorische Portion „Pommes Schranke“ gönnst.

Das Finale meiner liebsten Mountainbike-Tour in Duisburg leitet schließlich die Sechs-Seen-Platte ein. Die grüne Oase ist für mich mit Abstand das schönste Naturparadies, das Duisburg auf Lager hat. Den besten Blick auf die sechs miteinander verbundenen Seen genießt du vom stählernen Aussichtsturm am Wolfsberg. Und egal, in welche Himmelsrichtung du schaust, du siehst… GRÜN!

Wer nun also immer noch dem Irrglauben verfallen ist, dass Duisburg nur aus Industrie und Beton besteht, sollte ganz dringend mal, die insgesamt 102 Stufen hinaufsteigen und seinen Blick in die Weite schweifen lassen. Und dann ist hoffentlich auch der oder die letzte davon überzeugt, dass Duisburg für Wander- und Mountainbike-Freaks jede Menge Outdoor-Spielplätze bietet.

Fotos: Sabrina Bechtold