Inhalt

4,5 Minuten zu lesen

Von Burgen und wilden Tieren – Eine Herbstwanderung durch den Duisburger Stadtwald. Der Herbst ist da und die Wälder leuchten in den schönsten Gelb- und Rottönen. Es wird langsam kälter und die Luft ist klar. Die letzten Pilze halten sich am Waldboden und Rotkehlchen bereiten sich emsig auf den Winter vor. Die perfekte Jahreszeit für eine Wanderung durch den Duisburger Stadtwald. Dieser hat auf wenigen Kilometern einiges zu bieten. In meiner letzten Tour hatte ich euch schon erzählt, dass Duisburg den drittgrößten Stadtwald Deutschlands hat, also ziehen wir doch mal los und ich erzähle euch ein wenig.

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Von Burgen und wilden Tieren – Eine Herbstwanderung durch den Duisburger Stadtwald. Der Herbst ist da und die Wälder leuchten in den schönsten Gelb- und Rottönen. Es wird langsam kälter und die Luft ist klar. Die letzten Pilze halten sich am Waldboden und Rotkehlchen bereiten sich emsig auf den Winter vor. Die perfekte Jahreszeit für eine Wanderung durch den Duisburger Stadtwald. Dieser hat auf wenigen Kilometern einiges zu bieten. In meiner letzten Tour hatte ich euch schon erzählt, dass Duisburg den drittgrößten Stadtwald Deutschlands hat, also ziehen wir doch mal los und ich erzähle euch ein wenig.

Wildschweingehege

Platz für Waldgottesdienste

Beschilderung für Jogger

Start

D

ie Tour heute startet am Zooparkplatz an der Klöcknerstraße. Genau in der Mitte des Parkplatzes geht ein Waldweg geradeaus in den Wald hinein. Nach wenigen Metern gehen wir rechts in einen schmalen Trampelpfad, der sich durch das Laub schlängelt. Entlang des Weges haben Kinder überall aus Holz Tipis gebaut. Schließlich geht es bergan nach oben zum Forsthaus. Hier kann man ab dem 3. Adventssonntag selber die schönsten Weihnachtbäume schlagen. Ihr solltet dazu früh kommen, sonst ist die Schlange sehr lang. Am Forsthaus vorbei kommen wir nach ca. 1,6 km direkt zum ersten Highlight unserer Wanderung: Das Wildschweingehege! Vor einigen Jahren irrten zwei halbzahme Wildschweine durch den Wald und trieben ihr Unwesen. Der Förster richtete ein kleines Gehege ein und gab ihnen die Namen „Schnitzel“ und „Blümchen“. Inzwischen ist das Gehege um ein Vielfaches erweitert worden und beherbergt eine ganze Rotte von Wildschweinen, die regelmäßig süßen Nachwuchs haben. Nach einer kurzen Streicheleinheit geht es für mich weiter durch den Wald zu einer großen Lichtung. Hier findet sich, auf einer Streuobstwiese mit reichlich alten Apfelsorten, eine große Sonnenliege aus Holz, auf der man es sich gemütlich machen kann. Wenige Meter weiter ist ein Platz für Waldgottesdienste. Auf im Halbkreis aufgestellten Bänken, kann man sich hier in den Sommermonaten am 1. Sonntag des Monats zum Gottesdienst einfinden. Gelegentlich finden hier auch kleine Konzerte statt.

Wieder ein wenig bergab geht es nun durch das „Nachtigallental“ zu einem kleinen Waldteich. Hier ist es wunderbar ruhig und man kann am Wasser verweilen. Unterwegs findet man Beschilderungen für Jogger, diese wurden von der Organisation Laufsport Bunert angebracht. Rote und blaue Pfeile weisen den Weg zu einer 5,3 km oder 9,2 km langen Jogger-Route.  Nach ca. 3 km erreichen wir den alten Steinbruch. Hier wurde schon im 12. Jahrhundert Sandstein für den Häuserbau der Stadt abgebaut. Zuletzt wurden Mitte des 19. Jahrhunderts Pflastersteine geschlagen und seitdem ist der Graben mit Wasser gefüllt und hat sich über die Jahre zu einem riesigen Biotop entwickelt.

Wissenswerte Waldinfos

Kurze Rast

Wolfsburg

Zwischenstop

A

uch Mountainbike Fahrer kommen hier im Wald nicht zu kurz. Kurz nach dem Steinbruch findet sich ein MTB Trail der maximalen Spaß verspricht. Mit den Jahren wurden hier Hügel und Sprungschanzen aus Erdhügeln gebaut. Regelmäßig kann man hier spektakuläre „Ab“-Flüge beobachten.

Wieder weiter bergauf folgen wir schmalen Pfaden und überqueren den Worringer Reitweg. Immer wieder komme ich an Stehlen vorbei die nützliche Informationen zum Wald, den Pflanzen und ihren Bewohnern zeigen. So z.B. auch das die „Elsbeere“ der Baum des Jahres 2011 gewesen ist. Dieser kaum bekannte aber sehr wertvolle Baum ist nur noch selten in Deutschland anzutreffen.

Nach gut der Hälfte der Tour, an einer Weggabelung findet sich eine Schutzhütte mit Sitzgelegenheiten. Der perfekte Platz für eine kurze Rast und um das Treiben im Wald eine Weile zu beobachten. Weiter geht es diesmal über breite Waldwege wieder Richtung Worringer Reitweg. Hier und da haben Besucher bereits kleine Tannen weihnachtlich dekoriert. Dies scheint eine Tradition hier im Wald zu sein. Jedes Jahr zu dieser Jahreszeit findet man eine Menge geschmückter Bäumchen. Wir folgen dem Weg und überqueren den „Uhlenhorst“. Erst geht es bergab und dann, natürlich, wieder bergauf auf die höchste Erhöhung der Stadt Duisburg auf 82,52 m über Normalnull. Hier, nach ca. 10 km, befindet sich das Haus Hartenfels, ein schlossartiger Landsitz, den die Stahlindustriellen Familie Klöckner in den 1920 er Jahren hier oben errichtet hat. Bis 1942 diente die Villa als Sitz der Unternehmerdynastie. Nach dem Krieg wurden hier Ausgebombte und Flüchtlinge einquartiert. Nach jahrelangem Verfall wurde das Gebäude in den 80er Jahren wieder in Stand gesetzt. Heute steht es unter Denkmalschutz und beherbergt luxuriöse Eigentumswohnungen. Ein prachtvolles, geschichtsträchtiges Gebäude, das man sich unbedingt einmal anschauen sollte.

Nur wenige hundert Meter weiter befindet sich das nächste opulente und historische Gebäude, die „Wolfsburg“. Dieses 1906 im Jugendstil erbaute Haus war ursprünglich als feudales Wohnhaus geplant. Später nutze man es als Hotel und Ausflugsgaststätte und im Krieg als Ort der Flugabwehr für das westliche Ruhrgebiet. Seit 1960 schließlich beherbergt das Gebäude die Katholische Akademie des kurz zuvor gegründeten Bistums Essen.

Nun geht es wieder bergab zurück zum Parkplatz. Wir schlängeln uns ein letztes Mal für ca. 1 km über einen schmalen Trampelpfad zum Ausgangspunkt.

Fazit

D

er Duisburger Wald hat einiges zu entdecken. Wilde Tiere, Burgen, stille Gewässer. Und das war nur ein winziger Teil. Der Wald ist aus der Stadt sehr schnell zu erreichen. Geht doch einmal hin und entdeckt ihn auf einer kleinen Runde. Vielleicht hat meine Runde ja euer Interesse geweckt.

Viel Spaß beim nachwandern!

Einkehrmöglichkeiten: Entlang dieser Tour gibt es keine Einkehrmöglichkeit. Nehmt euch Proviant mit so viel ihr für diese kurze Runde braucht.

Tipps drumherum: Zoo Duisburg

Fotos: Nikolay Dimitrov