Trotz der alljährlichen Empörung, dass weihnachtliche Süßwaren immer früher in den Einzelhandel kommen, fällt es uns dennoch schwer, unsere Vorfreude auf die besinnliche Zeit des Jahres zu verbergen. Die wohlverdiente Entschleunigung nach einem hektischen Jahr voller Herausforderungen ist immer gern gesehen und kann – wenn wir mal ehrlich sind – nie früh genug beginnen. Ein essenzieller Bestandteil in dieser Zeit sind die allseits beliebten Weihnachtsmärkte, welche die deutschen Innenstädte traditionell in Gemütlichkeit und leckere Düfte tauchen.

Der Duisburger Weihnachtsmarkt ist mit jährlich über zwei Millionen Besuchern einer der beliebtesten im ganzen Ruhrgebiet. Dieser ist für Touristen aus nah und fern sowie für zahlreiche Duisburger eines der absoluten Highlights im Jahr. Doch wie entstand der erste Weihnachtsmarkt in Duisburg und wie hat er sich über die Jahre verändert? Wie sieht der moderne Weihnachtsmarkt aus und was ist für dieses Jahr geplant? Kommt mit auf eine kleine weihnachtliche Reise.

Inhalt

5,1 Minuten zu lesen

Trotz der alljährlichen Empörung, dass weihnachtliche Süßwaren immer früher in den Einzelhandel kommen, fällt es uns dennoch schwer, unsere Vorfreude auf die besinnliche Zeit des Jahres zu verbergen. Die wohlverdiente Entschleunigung nach einem hektischen Jahr voller Herausforderungen ist immer gern gesehen und kann – wenn wir mal ehrlich sind – nie früh genug beginnen. Ein essenzieller Bestandteil in dieser Zeit sind die allseits beliebten Weihnachtsmärkte, welche die deutschen Innenstädte traditionell in Gemütlichkeit und leckere Düfte tauchen.

Der Duisburger Weihnachtsmarkt ist mit jährlich über zwei Millionen Besuchern einer der beliebtesten im ganzen Ruhrgebiet. Dieser ist für Touristen aus nah und fern sowie für zahlreiche Duisburger eines der absoluten Highlights im Jahr. Doch wie entstand der erste Weihnachtsmarkt in Duisburg und wie hat er sich über die Jahre verändert? Wie sieht der moderne Weihnachtsmarkt aus und was ist für dieses Jahr geplant? Kommt mit auf eine kleine weihnachtliche Reise.

Lebkuchenzauber

Kreatives Kunsthandwerk

Geschichte des Duisburger Weihnachtsmarkts

D

uisburgs Innenstadt wurde erstmalig im Jahr 1949 mit weihnachtlicher Dekoration versehen. Mit auf Holz gezogenen Bildern von klassischen Märchen wie Schneewittchen und Rotkäppchen sowie 65 dekorierten Tannenbäumen wurde Vorfreude auf das bevorstehende Fest geschaffen. Bei den Bürgern kam die Aktion damals sehr gut an und auch die Medien kommentierten sie als „erfolgreich und gelungen.“ So legte man den Grundstein des heutigen Weihnachtsmarkts.

Beim Thema Weihnachtsmarkt herrscht seit jeher ein gewisser Wettbewerb im Ruhrgebiet. In einem Gebiet, welches so dicht besiedelt ist und man nach wenigen Fahrminuten die Nachbarstadt erreicht, versuchte man stets die Bürger aus der Region zum eigenen Weihnachtsmarkt zu locken.

So wurde 1952 – angelehnt an die Essener Lichterwochen – erstmalig die Weihnachtsbeleuchtung in der Duisburger Innenstadt präsentiert. Zusätzlich wurden drei verkaufsoffene Sonntage eingeführt, um den Einzelhandel anzukurbeln. Es wurden aber auch kritische Stimmen aus Richtung der Kirche laut und man warnte vor der Kommerzialisierung eines christlichen Feiertags.

Den ersten Weihnachtsmarkt – so wie wir ihn heute kennen – veranstaltete die Stadt 1980 auf dem alten Burgplatz vor dem Rathaus. In enger Zusammenarbeit mit der Kirche war es den Veranstaltern wichtig, einen niveauvollen Markt zu organisieren und dabei christliche Werte zu wahren. In niederrheinischen Holzhäuschen verkaufte man im Zeitraum vom 29.11 bis 23.12. duftende Maronen, heißen Glühwein und selbstgefertigte Kunstwerke. In der Zeit von 16:00 bis 18:00 Uhr durften Besucher täglich den Turm der Salvatorkirche besteigen. Der Duisburger Zoo beteiligte sich auch an dem Event und organisierte am ersten Advent ein Schlittenhunderennen.

Schmackhafte Getränke

Weihnachtliche Köstlichkeiten

Über die Jahre etablierte sich der Weihnachtsmarkt als feste Tradition, welche die gemütliche Zeit des Jahres einleitet. Das Interesse der Öffentlichkeit blieb bis heute stets hoch und schuf somit den Anreiz bei der Stadtverwaltung, mehr Ressourcen in das Projekt zu lenken. Man investierte in Lichter und Dekorationen sowie neue schönere Buden. Die Anzahl dieser stieg von 33 (1981) auf 65 (1982) und später von 120 (1984) auf erstaunliche 173 im Jahr 1994.

Dem damaligen Veranstalter des Markts – der Duisburger Werbe- und Touristik GmbH – war es stets ein wichtiges Anliegen eine ausgewogene Mischung aus Fahrgeschäften, Kunsthandwerk- und Gastrobuden auszuwählen. Die Gewichtung dieser Verteilung änderte sich von Jahr zu Jahr und orientierte sich regelmäßig an dem öffentlichen Feedback.

Doch die Konkurrenz aus den Nachbarstädten wuchs mit der Anzahl der Weihnachtsmärkte und so musste man sich innovative und zum Teil experimentelle Anreize ausdenken, um Besucher zum Duisburger Weihnachtsmarkt zu locken. Von Riesenweckmännern (1,3 Meter groß) über Stände, an denen Austern angeboten wurden, bis hin zu Skispringern, die Kunststücke vorführten, gab es für Besucher alljährig einiges zu bestaunen.

Manche Attraktionen blieben andere entwickelten sich weiter; über die Jahre entstand so der heutige Duisburger Weihnachtsmarkt, den wir kennen und lieben.

Magische Stimmung

Ausblick 2023

Auch dieses Jahr wird es die ein oder andere Überraschung für die Besucher des Duisburger Weihnachtsmarkts geben. Nach einem Jahr Pause kommt die beliebte Eislaufbahn der Stadtwerke Duisburg wieder zurück. Dieses Mal wird sie primär mit grünem Strom betrieben. Am Ende der Königstraße stellt Familie Gormanns das leuchtende Riesenrad wieder auf. Eine Fahrt verschafft Besuchern den besten Blick über den gesamten Weihnachtmarkt. Die mit Abstand größte Änderung in diesem Jahr jedoch ist die neue Weihnachtsbeleuchtung!

Dem ein oder anderen ist es vielleicht bereits aufgefallen – die kegelförmigen blauen Weihnachts-bäume sind in diesem Jahr nicht aufgestellt worden. Nach nunmehr 16 Jahren musste, die stets kontrovers diskutierte, aber auch kultige Weihnachtsdeko, den Weg für ein komplett neues Lichtkonzept freimachen. Nun wird die gesamte Duisburger Innenstadt zwischen Portsmouthplatz und Rathaus von der neuen Weihnachtsbeleuchtung festlich illuminiert. Hunderte Leuchtelemente führen Besucher an verschiedenen Stellen zur Königstraße und tauchen diese in einem warmweißen Ton. Bei manchen Elementen erkennt man auch eine maritime Note, die Duisburgs Kernthema aufgreift.

Neben insgesamt 100 Ständen – eine ausgewogene Mischung aus Fahrgeschäften, Gastro- und Kunsthandwerkbuden – dürfen sich Besucher also auf viele neue Fotospots freuen.

Glühweinpyramide

Duftende Leckereien

Meine Favoriten

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um Schluss präsentiere ich euch noch meine persönlichen Top 3 Lieblings-Stände auf dem Duisburger Weihnachtsmarkt:

Glühweinpyramide

Die berühmte Glühweinpyramide auf dem Duisburger Weihnachtsmarkt hat sich über die Jahre als feste Institution etabliert. Bereits seit 2008 bietet das Familienunternehmen (in 6. Generationen) Getränke aller Art an: Vom klassischen Glühwein und heißer Schokolade über regionale Spezialitäten (KöPi & Sinalco) bis hin zu erzgebirgischem Winzer- und Fruchtwein, ist für jeden Geschmack etwas dabei.
Die traditionell erzgebirgische Weihnachtspyramide ist 14 Meter hoch, zwölf Tonnen schwer, besteht komplett aus Holz und wurde in Sachsen gefertigt. Bei einem Umbau im Jahr 2017 wurde der Gastraum vergrößert und um einem Panoramablick erweitert. Zusätzlich wurde ein Kamin eingebaut.

Reminder Knusperhaus

Bereits seit über 30 Jahren ist die Familie Reminder beim Duisburger Weihnachtsmarkt dabei. Das ganze Jahr über reist sie durch Nordrhein-Westfalen und ist auf Märkten, Stadtfesten und Kirmessen vertreten. Das Jahr endet dann in Duisburg, wo 30 verschiedene Mandelleckereien angeboten werden. Mein Favorit sind die klassischen gebrannten Mandeln.

Dupré Burger

Die Familie Dupré ist seit 9 Jahren mit verschiedenen Ständen auf dem Duisburger Weihnachtsmarkt vertreten. Ein absolutes Highlight sind allerdings die Dupré Burger. Für diese werden ausschließlich lokale Produkte von hoher Qualität verwendet. Die Burger-Brötchen werden jeden Morgen frisch von der Duisburger Bäckerei Wilms gebacken und die Burger-Pattys von regionalen Metzgern zubereitet. Mein persönlicher Favorit ist der Chili-Cheese-Burger mit Süßkartoffelpommes, den ich jedem wärmstens empfehlen kann.

Fotos: Niko Dimitrov